Rückblick auf das erste Jahr IMPAKTFORSCHUNG
Wissenschafltiche Erkenntnisse über die Wirkung von Computer Unterstützter Kommunikation„Hallo Bäcker! Ich möchte bitte ein Mohnflesserl“ Hannah Lauss spricht mittels Sprachcomputer. Sie geht jeden Samstag mit ihrem Papa zum Bäcker, um Jause für sich und ihre Schwester zu kaufen. Die Bestellung gibt sie selbst auf. Hannah navigiert zielsicher zu ihrer Software auf ihrem iPad, sucht ihren Einkaufswunsch aus und die Kommunikationshilfe sagt mit freundlicher Stimme: „Hallo Bäcker! Ich möchte bitte ein Mohnflesserl und ein Käsestangerl für Ellen.“ Und schon hat Sarah die Bestellung für Hannah fertig eingepackt und übergibt die Bestellung an die strahlende Hannah.
Welchen Impakt, also welche Wirkung hat es, wenn Hannah in der Bäckerei ihr Brötchen selbst mit ihrer Kommunikationshilfe bestellen kann? Wissenschafltiche Erkenntnisse über die Wirkung von Computer Unterstützter Kommunikation mit Fokus auf Augensteuerung und Tablets sammelt dieses Forschungsprojekt. Für Frühjahr 2023 sind nun umfangreiche Erhebungen geplant.
Rückblick aufs erste Jahr
Um die Themenbereiche für die Hauptstudie einzugrenzen, wurden die Ergebnisse der Vorerhebung zu Wirkungen im Bereich CUK, die im Frühjahr 2022 stattfand, diskutiert. Ebenso trug die Diskussion der Ergebnisse aus dem Innovationsprojekt „LIFEcomm“ das von Studierenden der FH OÖ für LIFEtool im Frühjahr/Sommer 2022 durchgeführt wurde, zur Eingrenzung der Themenbereiche bei. Als dritte Perspektive konnten die Ergebnisse einer internen Onlineumfrage zum Themenbereich Wirkung, die im Sommer/Herbst 2022 stattfand, einen Beitrag zur Eingrenzung der Themenbereiche liefern.
IMPAKT Projekt Mitarbeiter Florian Strauss fasst die die bisherigen Ergebnisse aus dem ersten Jahr zusammen: „Die Befragten haben bestätigt, dass durch den Einsatz von Hilfsmitteln, wie Tablet oder Augensteuerung die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben der Anwender*innen von Computer Unterstützter Kommunikation (CUK) ermöglicht wird. In die Schule zu gehen und am Unterricht teilzunehmen wurde ebenso als Beispiel angeführt, wie selbst eine Bestellung beim Einkaufen tätigen zu können. Dabei helfen technische Hilfsmittel wie Tablets oder Augensteuerung mit speziellen Kommunikations-Apps. Die Befragten bestätigten, dass sie mit Tablet oder Augensteuerung aktiv an der Kommunikation teilnehmen, indem sie Sprachausgabe, SMS oder E-Mail nutzten. Ebenso wird laut den Befragungsteilnehmer*innen der Selbstwert gestärkt und bei manchen konnten sogar bisher ungeahnte Potentiale gehoben werden.“
Zu den Faktoren, die oben genannte Wirkungen beeinflussen können, gehört laut den Befragten der Lernprozess des persönlichen Umfeldes. Damit ist gemeint, dass neue Kommunikationsmöglichkeiten erkannt werden müssen und man sich an die neue Kommunikationsform gewöhnt. Ebenso ausschlaggebend ist für die Befragungsteilnehmer*innen ein guter Beratungs- und Versorgungsprozess. Dieser reicht von Beratungen und Schulungen bis hin zum technischen Support.
Dass ein Leben ohne CUK unvorstellbar ist und eine Finanzierung für alle Menschen mit Beeinträchtigungen wichtig ist, wurde bei den Rückmeldungen von den Befragungsteilnehmer*innen zusätzlich hervorgehoben.
Bei den Erhebungen im Frühjahr 2023 wird es um die Fragen gehen, wie sich durch die Nutzung von computer unterstützten Hilfsmitteln Verbesserungen zeigen und inwieweit sie eine möglichst uneingeschränkte Selbstbestimmung und Teilhabe an der Gesellschaft ermöglichen.
Die Auswertung der Studienergebnisse werden im Herbst 2023 vorliegen.
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