11.03.2013

Sonja hat noch viel zu sagen

Dank eines Benefizkonzertes der Österreichischen Symphoniker und großzügiger Spender wird sie das bald mit ihrer eigenen Augensteuerung können.
Gruppenfoto: Benefizkonzert mit Patrick Vida (Initiator und Geschäftsführer der Österreichisches Symphoniker), Claudia Pointner (LIFEtool), Dirigent Zvonimir Hacko, Frau Brandl, Herr Wolfsgruber, Herr Miejski (Stadtrundschau Urfahr)

Portraitfoto: Sonja R. bedient ihren tobii Sprachcomputer

Gruppenfoto: Die Österreichischen Symphoniker in kammerorchestraler Besetzung spielen Mozart

Foto: Patrick Vida, Erster Geiger bei den Österreichischen Symphonikern und Initiator des Benefizkonzertes

Foto: LIFEtool Beraterin Claudia Pointner erklärt, wie eine Augensteuerung funktioniert

Foto: Franz Wolfsgruber übergibt die Augensteuerung seiner verstorbenen Frau als Spende an Barbara Brandl, Sonjas Mama

Foto: Dirigent Zvonimir Hacko verbeugt sich vor dem Publikum, das ihm stehende Ovationen erteilt

Klicken Sie auf das Bild, um die Galerie mit weiteren Fotos zu öffnen.

Da haben unsere Augen Ohren gemacht – und das gleich in zweifacher Hinsicht. Am 9.3. 2013 gaben die Österreichischen Symphoniker unter der Leitung von Zvonimir Hacko ein Konzert in der Hl. Geist Kirche in Linz, das nicht nur die Ohren der ZuhörerInnen verwöhnte, sondern auch noch mit weiteren Überraschungen aufwartete.


Patrick Vida, Erster Geiger der Österreichischen Symphoniker sowie deren Geschäftsführer initiierte dieses Benefizkonzert, das zugunsten von Sonja abgehalten wurde. 

Sonja ist 6 Jahre alt und wird im Herbst zur Schule gehen – mit ihren Mitschülern „reden“ wie andere kann sie nur mit Hilfe eines Sprachcomputers, den sie mit einem Touchscreen bedient. Auf Grund der Spasmen gelingt das „touchen“ aber nicht immer so gut und sie ist auf einen kleinen Wortschatz limitiert, obwohl sie noch viel mehr zu sagen hätte.  Für sie ist das aber kein Grund zum Traurig-Sein – ganz im Gegenteil. Wenn sie sich mit ihrem Sprachcomputer nicht gleich verständlich machen kann, gibt sie nie auf, sondern versucht es hartnäckig weiter, bis es ihr gelingt. Aber es ärgert sie, wenn sie nicht ausdrücken kann, was sie sagen möchte. 

Für Menschen wie Sonja  sind Touchscreens und Tastaturen keine Option. Trotzdem ist das Bedürfnis nach Kommunikation essentiell. Damit Sonja besser ausdrücken kann, was sie sagen will, soll ihr zukünftig eine Augensteuerung helfen. Damit kann sie ihren Sprachcomputer viel besser bedienen als mit der Touchoberfläche und ihr wird ein großer Wortschatz zur Verfügung stehen. Mithilfe der Augensteuerung  kann sie durch die Bewegung ihrer Augen kommunizieren. Sie wird auch  Konversationen führen, E-Mails verschicken, im Internet surfen oder Freunden schreiben können.

Die ZuhörerInnen wurden an diesem Abend nicht nur mit außergewöhnlich schönen Klängen von Mozart und Tchaikovsky verwöhnt, sondern durften sich mit Sonjas Mama über einige Überraschungen freuen. Die Medienberichterstattung im Vorfeld des Konzertes in der Urfahrer Stadtrundschau hatte so viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen, dass sich gleich mehrere SpenderInnen einstellten, um Sonjas Wunsch zu erfüllen.
Die Tanzschule Gerald Pfeiffer, die auch von Sonjas Wunsch gehört hatte – sammelte 500 Euro für Sonja - auch der Pfarrstüberlwirt schloss sich an und spendete 200 Euro.

Die größte Überraschung hielt Franz Wolfsgruber bereit – auch er hatte den Artikel in der Rundschau gelesen. Seiner lieben Frau hatte selbst eine Augensteuerung in den letzten Monaten ihres Lebens geholfen trotz schwerer ALS-Erkrankung mit ihren Lieben zu kommunizieren. Es war ihr Wunsch, dass ihre Augensteuerung wieder einem Menschen zu Gute kommen soll, der sie dringend braucht. Frau Wolfsgruber war Volksschullehrerin; dass nun Sonja ihre Augensteuerung bekommt, ist auch die Erfüllung ihres Wunsches.

Durch die zusätzlichen Spenden und die Einnahmen aus dem Konzert kann nun auch ein Spezial-Stativ finanziert werden.