14.04.2023

Tag der Stimme

Miriam kommuniziert dank Augensteuerung. Begleitet wird sie von LIFEtool Graz.
Foto: Frau im Rollstuhl kommuniziert mittels Augensteuerungscomputer

#RechtAufKommunikation: Zum Tag der Stimme stellen wir Ihnen Miriam vor, die dank moderner Augensteuerungstechnologie kommunizieren kann. Noch immer gibt es keinen österreichweiten Rechtsanspruch auf Assistierende Technologie - die Finanzierung der Hilfsmittel ist aufwändig und langwierig.

Miriam Hacker ist 55 Jahre und lebt mit einer fortschreitenden Erkrankung. Diese hat neben starken körperlichen Einschränkungen auch Auswirkungen auf die Stimme. Im Laufe des Tages und wenn Frau Hacker erschöpft ist, fällt es ihr zunehmend schwer zu sprechen. Eine Assistierende Technologie bringt Erleichterung in ihren Alltag: Mit Hilfe einer Augensteuerung kann Frau Hacker einen Computer vollständig bedienen. Eine zusätzliche Kommunikationsfunktion übernimmt das Sprechen. Für Frau Hacker ist diese Technologie das Tor zur Welt: Sie kann damit zum Beispiel ein E-Mail schreiben, ein Geschenk für ihren Freund bestellen oder einfach im Internet surfen. Den Umgang mit dem Computer ist Frau Hacker gewohnt, sie hat vor ihrer Erkrankung in einem Büro gearbeitet.
            
Seit rund einem Jahr erhält Frau Hacker einmal monatlich Besuch von Carina Bloder von der LIFEtool Beratungsstelle Graz. Mit viel Geduld und Ausdauer trainiert Miriam Hacker die Steuerung aller Computerfunktionen über die Augenbewegungen. Da ist viel Umdenken erforderlich: Die Maus steuert sie zum Beispiel nicht mehr über die Hand, sondern über ihren Bildschirm. „Ich begleite sie Schritt für Schritt darin, den Umgang mit der Augensteuerung zu erlernen und regelmäßig zu üben“, erläutert Carina Bloder ihre Aufgabe in der Begleitung. Ihre regelmäßigen Besuche geben Frau Hacker viel Sicherheit, denn im Laufe der Zeit sammeln sich immer wieder Fragen an.

Die Finanzierung dieser Technologie war ein langer und aufwändiger Prozess. Neben der PVA, ÖGK, dem Sozialministeriumservice und Licht ins Dunkel unterstützte auch der Verbund-Empowerment Fund der Diakonie bei den Kosten. Die Begleitung durch LIFEtool wird vom Sozialministeriumservice und dem Verein Multiple Sklerose übernommen.