Netzstrombetriebene Geräte mit Taster bedienbar machen

Im Newsletter von April und Mai 2008 wurde beschrieben, wie batteriebetriebene Geräte so adaptiert werden, dass man sie mit Taster in Betrieb setzen kann. Auch Geräte, die nur mit Steckdose funktionieren, können mit Taster bedienbar gemacht werden.

Dafür benötigen Sie eines der folgenden Geräte:

  • PowerLink 3 bzw. PowerLink 4
  • Netzschaltgerät NR 2005
Foto: PowerLink 3
Foto: PowerLink 4
Foto: Netzschaltgerät NR 2005

Diese Geräte besitzen Buchsen, an denen man Taster anstecken kann, sowie eine Steckdose an die ein Mixer, Lichterkette oder andere elektrische Geräte angesteckt werden können.

Sie können fast alle Haushaltsgeräte mit PowerLink oder den beiden anderen Geräten benutzen. Einzige Bedingung: sie dürfen keine Stand-by-Funktion besitzen (wie die meisten Fernseher oder Stereoanlagen).

Tipp: Testen Sie die Tauglichkeit ihres Gerätes: schalten Sie das Gerät ein und ziehen Sie den Stecker aus der Steckdose - das Gerät hört zu spielen auf. Schließen Sie das Gerät wieder an – es muss sofort wieder in Betrieb gehen.

Unterschiedliche Betriebsarten des PowerLink ermöglichen eine breite Palette von Nutzungsmöglichkeiten:

  • Direkt: das angeschlossene Gerät ist in Betrieb, solange ich auf die Taste drücke. Damit kann man direkte Ursache-Wirkungs-Erfahrungen ermöglichen.
  • Latch: bedeutet, dass Sie das Gerät mit dem ersten Tastendruck einschalten und mit dem nächsten Tastendruck wieder ausschalten. Besonders nützlich für Personen, die eine Taste nicht lange drücken können.
  • Sekunden: hier kann eine Timerfunktion eingestellt werden. Die am Drehschalter eingestellte Zahl ist die Anzahl der Sekunden, die ein Gerät eingeschaltet bleibt.
  • Minuten: Timer für Minuten.

Die Zeitschaltuhr ermöglicht kontrollierte Aktivitäten:

  • Sie kann als Animation zum Drücken der Taste dienen, um ein Gerät immer wieder einzuschalten, sobald es sich ausschaltet. Ziel: durch oftmaliges Drücken wird die Bewegung automatisiert und fällt leichter.
  • Es können Geräte angeschlossen werden, die nicht über eine gewisse Zeitspanne in Betrieb sein sollten (Popcornmaschine, Mixer,…)
  • Neigt jemand zu oftmaligen Tastendrücken, ohne die Wirkung zu beachten, kann durch die Zeitschaltfunktion „Disziplin“ gefördert werden, da nur das Drücken nach dem Ablaufen der Zeit einen Effekt bringt.

Das Netzschaltgerät besitzet ähnliche Funktionen, aber keine Zeitschaltuhr. Der PowerLink bietet zusätzlich einen Anschluss für ein zweites Gerät und einen zweiten Taster. Dies ermöglicht die Auswahl zwischen 2 Geräten.

Anwendungsbeispiele:

Foto: Rett-Mädchen Isabella beim Teig rühren

  • Kochen: Mixer, Pürierstab, Küchenmaschinen, Entsafter usw.: Kochaktivitäten können von Menschen mit motorischen Einschränkungen übernommen werden. So können sie gleichberechtigt in Gruppenaktivitäten teilnehmen oder selber für ihr Essen sorgen!
    Beispiel: Isabella, Rett-Mädchen, mixt den Teig für ihre Palatschinken selber - sh. Foto
  • Basale Stimulation/Entspannung/Snoezelen: Lichterketten, Diskokugeln, Wassersäulen, Massagegeräte, Ventilatoren usw. können mittels leicht bedienbarer Taster selber eingeschalten werden.
  • Spiele: Munddusche, Fön oder Ventilatoren lassen sich mit etwas Kreativität leicht in Spielgeräte verwandeln:

    • mit der Munddusche kann man Wasserspiele veranstalten
    • der Fön kann einen Tischtennisball über den Tisch blasen
    • Ventilatoren blasen Blätter durcheinander, simulieren Herbstwind oder Schneefall: andere Kinder lassen Papierschnipsel vor dem Ventilator runterfallen

  • Haushalt: Staubsauger, Nähmaschine: wenn ein Kind oder KlientIn einer Einrichtung hier bestimmen kann, wann gesaugt und wann genäht wird, erlebt es, wie es Einfluss auf die Umgebung nehmen kann – eine wichtige Erfahrung in der Identitätsentwicklung! Auf der anderen Seite ermöglicht der PowerLink ein Gefühl der gemeinsamen Aktivität und Teilhabe am Alltag.

Viel Spaß wünscht

Irmgard Steininger

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