Buch und Karten zum Thema Interaktionsspiele
Buch und Karten zum Thema Interaktionsspiele
„Das Spiel ist der Weg des Kindes zur Erkenntnis der Welt“ (Maxim Gorki)
In der typischen Sprachentwicklung tauchen Interaktionsspiele ganz natürlich auf, wir alle kennen solche Situationen, die im Alltag „einfach entstehen“:
Die Oma hat ihre 13 Monate alte Enkelin Franzi am Schoß und singt „Hoppe-Hoppe-Reiter“, nach einigen Wiederholungen quietscht Franzi begeistert schon bevor die Oma das „Plumps“ macht und macht „o-aaa“ (das Franzi-Wort für „nochmal“) – und schon ist ein lustiges Interaktionsspiel entstanden.
Alle haben viel Spaß daran und für Franzi ist eine natürliche Fördersituation entstanden, Franzi lernt im Alltag, die Wiederholung einer Aktion zu fordern.
Warum sind Interaktionsspiele wichtig in der Sprachentwicklung?
Interaktionsspiele sind Angebote zur Förderung und Unterstützung kommunikativer Fähigkeiten. Die lernende Person kann damit erfahren, dass sie andere Menschen mittels Kommunikation steuern kann. Sie kann Dinge, aber auch Handlungen von uns fordern, erlebt sich als aktiv und selbstwirksam. Interaktionsspiele machen Spaß und lassen sich beliebig oft wiederholen.
Was lernen Kinder in solchen interaktiven (Spiel-)Situationen?
Selbstwirksamkeit
 „Ich kann meine Mitmenschen gezielt beeinflussen!“
Kommunikationspartner steuern
 Kinder lernen, dass wir als Partner auf sie reagieren, damit verstehen sie, wie man uns gezielt steuern kann, etwas zu tun oder zu lassen, sie lernen Interaktionen/Gespräche zu steuern
Sich am Partner orientieren
 Kinder erleben uns als interessanten (Kommunikations-)Partner mit dem man Spaß haben kann und an dem sie sich auch orientieren können (Was macht mein Gegenüber? Macht er das, was ich gefordert habe?)
Abwarten und Abwechseln
 Abwarten können, bevor es weitergeht, „Turn-Taking“ (erst du dann ich) – damit werden Grundlagen für spätere dialogische Kompetenzen gelegt.
Erste kommunikative Zeichen
 Als Erwachsene greifen wir intuitiv körpereigene Zeichen des Kindes, wie Mimik, Gestik, Bewegungen und Laute spontan auf und interpretieren sie als bedeutungsvolle Zeichen (wie Franzis „o-aaa“ für nochmal), um eine Handlung zu wiederholen. So lernen die Kinder im Lauf der Zeit, dass Zeichen eine kommunikative Bedeutung haben können und lernen diese gezielt einzusetzen.
Kommunikative Funktionen
 Durch Interaktionsspiele lernen Kinder durch uns als Kommunikationspartner viele kommunikative Funktionen in konkreten Situationen kennen, zB das Auffordern (nochmal) oder Kommentieren (lustig), oder Fordern (auf/zu) … usw. Die Kinder lernen: „Kommunikation hat viele verschiedene Funktionen!“
Wortschatz und Grammatik
 Durch uns als sprechende Kommunikationspartner erleben die Kinder Sprache, damit können sie die Bedeutung von Worten und später von Sätzen in konkreten Situationen erleben und lernen diese anzuwenden.
Regeln
 Interaktionsspiele sind zu Beginn anforderungsarm, das Kind muss sich nicht an Regeln halten und braucht nichts zielgerichtet zu tun, das übernehmen wir als Bezugspersonen. Im Lauf der Weiter-entwicklung bei den Interaktionsspielen können aber erste Regeln erlernt werden „Wer ist dran?“ usw.
Zusammengefasst: 
 Mit Interaktionsspielen können wir aktive Kommunikation üben!
Viele weitere Informationen dazu, viele praxiserprobte Ideen für Menschen aller Altersgruppen sowie viele Erklärvideos finden Sie in folgenden Materialien der UK-Couch:

BUCH-Tipp:
 Die UK-Ideenkiste: Interaktionsspiele in der UK

Das ABC der Interaktionsspiele
 46 Bildkarten mit Ideen zur Kommunikationsförderung
Wir wünschen viel Freude bei der Förderung von Menschen mit UK-Bedarf durch Interaktionsspiele, im Sinne von Claudio Castañeda: „Macht UK und habt Spaß dabei!“






